Autor: Jennifer Benkau
Verlag: script5
Seiten: 430
Ausgabe: 1. Auflage 2014
ISBN: 978 3 8390 0166 0
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Jarno hat nur einen Wunsch: Erfolgreicher Fotograph zu werden. Die
Kamera und das Talent dafür hat er schon, jedoch läuft alles nicht so
ganz seinem Plan. Er bekommt sein Leben nicht so ganz auf die Reihe,
verdnachient sein einziges Geld damit, Pizzas auszuliefern. Als er sich
unbewusst auf schiefe Machenschaften einlässt, verliert er letztendlich
genau das, was seine einzige Hoffnung auf eine bessere Zukunft war:
Seine geliebte Kamera.
Am Tiefpunkt seines Lebens angelangt, stößt er
durch Zufall in einer verlassenen Villa auf eine wunderschöne
Marmorstatue, die sein Leben verändern wird. Fasziniert verbringt er
viele Stunden bei dem geheimnisvollen Mädchen, das so lebendig wirkt
unter dem Stein, betrinkt sich und küsst sie schließlich.
Von da an
ist die Statue weg - und ein verwirrtes Mädchen namens Klara erscheint.
Sie stammt aus einer anderen Zeit und ist auf der Flucht vor der Person,
die sie in Stein verwandelt hat.
Obwohl sie so unterschiedlich sind,
verlieben sich Jarno und Klara ineinander und zeigen, dass Liebe
stärker ist als jeder böse Zauber.
--
Erster Satz: "Pisseflecken an grauer Betonwand."
Wir
alle kennen Dornröschen, das Märchen von einem Mädchen, das 100 Jahre
schläft und schließlich von einem Prinzen wachgeküsst wird.
In "Marmorkuss" wird diese Geschichte wundervoll neu erzählt.
Jarno
ist ein interessanter und untypischer Protagonist. Er ist ein
eigentlich total liebenswerter Kerl, der einfach nur Pech im Leben hat
und versucht, das Richtige zu tun. Mit seiner Kamera verliert er auch
seinen Halt im Leben, den er schließlich erst durch Klara wiederfindet.
Klara
kommt aus einem früheren Jahrhundert und muss sich mit Hilfe von Jarno
im Jahr 2014 zurechtfinden. Sie leidet außerdem unter Angst vor der
Zauberin, die sie vor langer Zeit versteinert hat. Durch Klara verändert
sich Jarno, die beiden wachsen zusammen und entwickeln eine tiefe
Verbundenheit, die romantischer nicht sein könnte.
Als sich
herausstellt, dass eben genannte Zauberin, Elise, noch existiert und auf
der Jagd nach Klara ist, wird diese Liebe jedoch hart auf die Probe
gestellt.
Jennifer Benkau zählt seit "Himmelsfern" zu einer
meiner Lieblingsautorinnen, da sie einen ganz eigenen Schreibstil hat,
der den Leser verzaubert und nicht mehr loslässt. So auch in
"Marmorkuss". Ich kann nicht genau sagen, woran es liegt, aber ich hatte
beim Lesen das Gefühl, als würden sich die Worte wie eine Decke über
mich legen und den Rest der Welt aussperren.
Die Kapitel sind
teilweise aus der Sicht von Jarno und aus der Sicht von Klara
geschrieben, was am Anfang etwas verwirrend ist, da der Leser somit auch
zwischen den verschiedenen Zeiten hin- und herspringt. Nach kurzer Zeit
gefiel mir das aber total, da die Überleitungen darin bestehen, dass
ein Satz nach der Hälfte aufhört und aus der Sicht des anderen
weitergeführt wird - oft in völlig anderem Zusammenhang. Es stellt eine
Abwechslung zu anderen Büchern dar, die sich stur an ein Raster halten.
Ich
liebe dieses Buch. Jennifer Benkau hat genau die richtige Mischung
zwischen Realität & Märchen, Romantik & Kitsch und Spannung
& Entspannung gefunden, sodass man nicht mehr von dem Buch loskommt.
Man wird mit jedem Wort unbewusst immer mehr hineingesogen, bis man
schließlich nach gefühlt wenigen Minuten verzaubert die letzte Seite
umblättert. Perfektes Buch für kalte Wintertage und Schneeflocken vor dem Fenster!
Vielen lieben Dank an script5 für die Unterstützung!
Lieblingszitat: "Sein Blick war ernst, drang tief
in sie und erreichte dort irgendetwas, das dazu führte, dass ihr trotz der
Kälte warm in der Brust wurde. 'Ich habe das Gefühl, dass es keine Magie gab,
solange du geschlafen hast. Sie ist mit dir wieder aufgewacht.' Und Klara
musste lächeln, statt sich von seinen Worten bedroht zu fühlen." (S.
265)
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