Seit Callum ganz klein war und seine Mutter gestorben ist, hat ihn
sein Vater gewarnt, sich immer von Magie fernzuhalten und gar nie einem
Magier zu vertrauen. Jetzt ist er 12 Jahre alt und bereit für die
„Eiserne Prüfung“. Diese Prüfung soll zeigen, welche Kinder Schüler des
Magisteriums, einer unterirdischen Schule für Magie, werden müssen.
Obwohl Callum alles tut um diesen Test nicht zu bestehen, wird er
auserwählt – und hat somit keine andere Wahl, als die Schule zu
besuchen, vor der ihn sein Vater schon immer gewarnt hat.
Zusammen mit seinen Freunden Aaron und Tamara wird er von Master
Rufus, einem alten Magier, unterrichtet – sowohl in Magie, als auch im
Kampf gegen sogenannte Elementarier (Wesen, die von Chaosmagie besessen
sind und daher einem unbekannten Feind dienen).
Callum, der früher nie Freunde hatte und nun endlich ein bisschen
dazugehört, fängt an, zunehmend Gefallen am Magisterium zu finden, die
Warnungen seines Vaters geraten in den Hintergrund. Als sich
herausstellt, dass einer von Calls Freunden ein Makar ist (ein mächtiger
Magier, der die Chaosmagie unter Kontrolle hat), auf den alle Schüler
und Lehrer ihre Hoffnungen im Kampf gegen den Feind setzen, bekommen
Call und seine Freunde immer mehr mit, wie wichtig der Kampf gegen „den
Feind“ ist. Doch warum fühlt Callum sich dann so seltsam zu der
Chaosmagie hingezogen? Lag sein Vater mit seinen Warnungen womöglich
doch nicht so verkehrt?
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Erster Satz: Aus der Ferne wirkte der Mann, der mühsam die weiße Wand
des Gletschers erklomm, wie eine Ameise, die langsam seitlich einen
flachen Teller hochkrabbelte.
Als Erstes muss ich sagen, wie unfassbar schön dieses Buch aussieht.
Das Cover kann man auch verkehrtherum lesen, das Lesebändchen ist mit
einem "Magisteriums - m" versehen und der Buchschnitt schimmert Bronze,
... Ein wahrer Schatz für jedes Bücherregal. :)
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Was den Inhalt des Buches angeht hatte ich am Anfang jedoch meine
Zweifel: Ist es tatsächlich möglich, über einen Jungen zu schreiben, der
in eine Zauberschule kommt, ohne dass jeder Leser sofort Hogwarts und
eine allseits bekannte Blitznarbe vor Augen hat? Nun ja, ich werde
nochmal darauf zurückkommen.
Der Prolog wirft den Leser sofort ins kalte Wasser, man wird mit
einer Kriegssituation konfrontiert und außerdem mit vielen Begriffen,
unter denen man sich derzeit noch überhaupt nichts vorstellen kann. So
ziehen sich dann auch die ersten Kapitel hin, in denen Call eine Prüfung
besucht, von der der Leser eigentlich nicht mal weiß, wieso es diese
gibt. Callum wird von seinem Vater gedrillt, unbedingt bei dieser
Prüfung zu versagen - auch hier bekommt man keine Antwort, warum.
Gibt man dem Buch von dieser Stelle an jedoch eine Chance, logischer
zu werden, wird man nicht enttäuscht. Nach und nach wird das Buch besser
und zieht den Leser somit auch immer mehr in den Bann. Die Idee hinter
dem Magisterium, dass es Master gibt und keine Lehrer und dass das Ganze
als Labyrinth aufgebaut ist, finde ich spannend und es bietet durchaus
Möglichkeiten für spannende weitere Bände.
Call hat mich ab und zu jedoch etwas genervt... er hat ein bisschen
ein kindisches Verhalten an den Tag gelegt, das ich ab und zu
übertrieben fand. Aber auch das wurde - wie eigentlich alles an dem Buch
- gegen Ende wesentlich besser. Tamara und Aaron sind allerdings
wirklich tolle Figuren, die die Geschichte zwischenzeitlich fast alleine
am Leben halten.
Dass mich das Buch am Ende so überraschen würde hätte ich wirklich
nicht gedacht! Es wurde echt noch ziemlich spannend und ich wurde zuvor
von Cassandra Clare & Holly Black ziemlich in die Irre geführt, was
meine Vermutung angeht...
Um nochmal auf die Anfangsfrage zurückzukommen: Ja, es ist in einem
gewissen Maße schon möglich. Natürlich gibt es da ein paar Zusammenhänge
(Tamara als schlaues und mutiges Mädchen; Call, der keine Freunde
hatte, ...), in den letzten Kapiteln leider auch ein paar starke
Parallelen, aber man kann Magisterium zum Glück durchaus als eigene
Reihe betrachten, auf dessen Fortsetzung ich sehr gespannt bin.
Magisterium ist, abgesehen von ein paar kleinen Schwächen und Harry
Potter-Elementen, ein absolut lesenswerter Auftakt einer Reihe, die uns alle noch sehr überraschen kann!
Vielen lieben Dank an
Lovelybooks & den
Lübbe ONE Verlag! :)